Hauptinhalt

Thüringer Waldziege

Die Thüringer Waldziege – die Kecke von den Nachbarn

Eine Thüringer Waldziege vor einem Baum. © Foto: Stefanie Blaß

Sie ist zweifelsfrei eine Augenweide unter den Ziegen. Mit ihrem glatten braunen Fell und einer kompakten Statur macht die Thüringer Waldziege auf Eleganz und Schönheit. Dazu kommen ihr keckes Wesen und ihre Lebensenergie – wer kann da schon widerstehen?

Fakten to go

Lateinischer Name:  Capra aegagrus hircus – auch bekannt als Thüringer Toggenburger
Farbe: hellbraun bis schokoladenfarben, schwarz
Besonderes Merkmal: Sie können äußerst viel Milch geben.
Größe: bis zu 85 cm
Länge: 110 cm
Gewicht: bis zu 90 kg
Nahrung: Blätter, Kräuter, Triebe, Flechten, Knospen und Gräser
Feinde: Wolf und Luchs
Lebenserwartung: 18 Jahre
Tragzeit: 150 Tage
Anzahl Jungtiere: 2 bis 3
Männliches Tier: Bock
Weibliches Tier Ziege
Jungtier: Zicklein
Wo anzutreffen: Tierparks und Wälder
Verbreitung: ausschließlich in Deutschland

Bedrohte Schönheit

Zum Ende des 19. Jahrhunderts erblickte die heute unter dem Namen Thüringer Waldziege bekannte Rasse das Licht der Welt. Und weil alle Schönheiten aus Thüringen kommen (zumindest glauben das Thüringer), kam auch diese Gattung von unseren Nachbarn. Dort kreuzten Ziegenzüchter vor 120 Jahren zwei Rassen: Toggenburger Ziegen und regionale Ziegen. Noch vor kurzem galt die Thüringer Waldziege allerdings als akut vom Aussterben bedroht: Mitte der 1980er-Jahre gab es nur noch 120 Tiere. Obwohl die Population inzwischen wieder ansteigt, steht sie nach wie vor noch auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen.

Ein Fell wie Schokolade

Die Thüringer Waldziege ist keinen Meter groß, dafür mit ihrer breiten und tiefen Brust und der imposanten Rippenwölbung umso kräftiger gebaut. Deshalb ist sie sehr widerstands- und witterungsfähig. Die meisten Thüringer Waldziegen bestechen mit einer glatten, kurzen hellbraun bis schokoladefarbenen Behaarung, nur wenige Exemplare tragen ein schwarzes Fell. Der schlanke Hals, ein gerader, langer Rücken und ein mäßig abfallendes Becken sind weitere Kennzeichen. Hörner auf dem Kopf können übrigens sowohl von Männchen als auch Weibchen getragen werden und auch beim Fressen sind sie sich einig: Hier kommen Blätter, Kräuter, Triebe, Flechten, Knospen und Gräser auf den Tisch – natürlich nur vom Feinsten.

Mindestens im Doppelpack

Der weiblichen Waldziege sagt man nach, sie sei ganz besonders liebevoll. Jedes Jahr sucht ein Bock sich eine attraktive Ziege aus und 150 Tage später ist es so weit: Bei einer Geburt werden in der Regel ein bis zwei Jungtiere geboren. Um den Bestand insgesamt zu vermehren, sollte eine Ziegendame mehrmals in ihrem Leben trächtig werden. Da denkt sich doch der Bock: Kein Problem, das bekomm ich hin!

Ziegen im eigenen Garten und in der Landschaft

Einige Menschen träumen von der Selbstversorgung mit Milch, deswegen werden Ziegen als Haustiere immer beliebter. Eine Ziege kann bis zu 800 Liter Milch in nur einem Jahr geben. Darüber hinaus sind Ziegen ein ausgezeichneter Ersatz für Rasenmäher und eignen sich auch für den Einsatz in der Landschaftspflege, denn sie lieben den Rasen und freuen sich, wenn sie als Dank dafür gestreichelt werden.

zurück zum Seitenanfang