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Damwild

Das Damwild – zweitausend Jahre auf dem Buckel

Äsender Damhirsch von der Seite © Foto: hashan, pixabay.com

Damwild erweckt den Eindruck, ein Reh oder Hirsch zu sein. Schaut man allerdings etwas genauer hin, dann sticht ein entscheidendes Merkmal ins Auge: Das unverwechselbare weiß gepunktete Fell, das schon die alten Römer ganz fantastisch fanden. Bis heute ist das Damwild eine der global am weitesten verbreiteten Hirscharten.

Fakten to go

Lateinischer Name:  Dama dama - auch bekannt als Schaufelhirsch
Farbe: Farbvariationen, Sommerhaar braun, im Winter dunkelbraun bis grau, häufig auch ganz weiß oder schwarz
Besonderes Merkmal: gelber Fleck auf der Brust, langer und buschiger Schwanz
Größe: bis 2,10 m (Hirsch)
Länge: bis 1,75 m (Hirsch)
Gewicht: 45 bis 70 kg (Weibchen), 65 bis 110 kg (Männchen)
Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter, Früchte, Eicheln, Bucheckern
Feinde: Luchs, Wolf, Greifvögel
Lebenserwartung: 15 bis 20 Jahre
Tragzeit: mindestens sieben Monate
Anzahl Jungtiere: 1 bis 2
Männliches Tier: Damhirsch
Weibliches Tier Damtier
Jungtier: Kalb
Wo anzutreffen: lichte Wälder, Wiesen, Parklandschaften
Verbreitung: Nord- und Mitteleuropa, Vorderasien, Teile von: Nord- und Südamerika, Südafrika, Australien
Weltkarte mit farblich markierten Verbreitungsgebieten
Verbreitung des Damwildes 

Trubel im Rudel

Seit zweitausend Jahren treibt sich das Damwild am liebsten in Laub- und Mischwäldern mit Lichtungen sowie auf Wiesen und Feldern herum. Das überwiegend tagaktive Damwild kann sich gut an seinen Lebensraum anpassen und lebt darin gern in unterschiedlich großen Rudeln mit bis zu 80 Tieren. In der Paarungszeit (Jägersprache: Brunft) führt immer der stärkste Hirsch sein Rudel an, und wer das ist ... nun ja, das muss ab und an mit dem Geweih ausgefochten werden. Während junge Damhirsche gern „Junggesellenrudel“ bilden, sind die Alten oftmals als Einzelgänger unterwegs. Wahrscheinlich haben sie irgendwann einfach genug vom Rudel-Trubel.

Auch beim Damwild bleiben die männlichen und weiblichen Tiere meist jeweils für sich. Eine Ausnahme gibt’s allerdings: die Brunftzeit im Oktober und November. Dann steigt das Interesse aneinander sprunghaft und die jungen Herren der Schöpfung zanken sich um die holden Damwilddamen, die – im Gegensatz zum Rotwild – in dieser Zeit den Hirsch auf dem Brunftplatz besuchen. Nach gelungener Begattung und einer Tragzeit von mindestens sieben Monaten bringt das Damtier ein bis zwei Kälber zur Welt und kümmert sich um sie bis zu ihrem zehnten Lebensmonat. Bis zum Geweihabwurf der Damhirsche bleibt das gemischte Rudel übrigens zusammen, danach trennen sich die Wege bis zur nächsten Paarungszeit.

Genügsamer Genießer

Bei der Nahrungswahl ist das Damwild recht bescheiden. So kaut es Gräser, Kräuter, Früchte und Pilze sowie Baumtriebe, Rinde und Wurzeln. Auf der Suche nach Essbarem helfen dem Damwild seine sehr scharfen Augen und eine feine Nase. Nur das Gehör ist „so naja“, sodass sich die Tiere vor allem auf ihr Sehvermögen und ihren Geruchssinn verlassen müssen, um rechtzeitig Fressfeinde wie Luchs, Wolf und Greifvögel erspähen oder wittern zu können. Droht tatsächlich einmal Gefahr, warnen sich die Tiere mit bellenden Lauten und treten die Flucht mit Prellsprüngen an. Dabei schnellen sie gleichzeitig mit allen vier Läufen in die Höhe und kommen mit selbigen zeitgleich auch wieder auf. Und noch einmal. Und noch einmal…

Punkte auf dem Fell

Zweimal im Jahr verändert das Damwild seine Fellfarbe. Die Oberseite ist im Sommer hell-rötlichbraun mit weißen Punkten auf dem Fell, im Winter bekommt das Fell eine deutlich dunkelbraune Note. Gelegentlich kann es auch vorkommen, dass Damwild fast vollständig schwarz oder weiß ist. Die Damhirsche tragen zudem ein stolzes Geweih, das bis zu 70 cm lang und über drei Kilogramm schwer sein kann. Für gewöhnlich werfen sie es im April und Mai wieder ab, um dem neuen Schmuckstück Platz zu machen, das sie zur Verteidigung und für Ringkämpfe nutzen – und natürlich, um die Weibchen der Damwild-Welt zu beeindrucken.

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