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Fischotter

Der Fischotter – ein haariger Superschwimmer

Fischotter von vorn auf Baumstamm © Foto: radex118, pixabay.com

Der Fischotter ist gerade erst wieder aufgetaucht. Durch den Schutz des Menschen hat sich der Bestand des ehemals gefährdeten Tieres erholt. Die lautlosen Schwimmer sind stark behaart und durch dieses dichte Fell gut vor Nässe und Kälte geschützt.

Fakten to go

Lateinischer Name:  Lutra lutra – auch bekannt als Flussotter oder Wassermarder
Farbe: dunkelbraun
Besonderes Merkmal: Superdichtes Fell: Auf einen cm² kommen bis zu 50.000 Haare! Der Mensch hat im Schnitt 120 Haare pro cm².
Größe: rund 50 cm
Länge: 1,40 m
Gewicht: rund 12 kg
Nahrung: Fische, Frösche, Schnecken, Mäuse oder Krebse
Feinde: Wolf, Luchs, Seeadler
Lebenserwartung: 5 bis 12 Jahre
Tragzeit: 60 Tage
Anzahl Jungtiere: 1 bis 4
Männliches Tier: Otter
Weibliches Tier Fähe
Jungtier: -
Wo anzutreffen: bewaldete Flüsse, Ufer
Verbreitung: Asien, Europa, Nordafrika
Weltkarte mit farblich markierten Verbreitungsgebieten
Verbreitung des Fischotters 

Schneller als die Wasserpolizei erlaubt

Fischotter können über ein Seepferdchen nur lachen. Denn sie sind die besseren Schwimmer. Die muskulösen Marder haben Schwimmhäute an ihren Pfoten und nutzen ihren Schwanz als Steuer. Sie schwimmen lautlos und sind für ihre hohen Geschwindigkeiten bekannt. Beim Schwimmen halten sie den Kopf knapp über Wasser, sodass sie alles sehen und hören können.

Neoprenanzüge? Nicht in 100 Millionen Haaren!

Fischotter sind sehr fit und haben deswegen kaum Fett am Körper. Normalerweise wären sie der Nässe und Kälte also schutzlos ausgeliefert. Damit sie es aber möglichst lang im kühlen Wasser aushalten, haben sie sich ein einzigartiges Fell zugelegt. Bis zu 100.000 Haare sind miteinander verzahnt, die unter Wasser Luft einschließen. Deswegen blubbert es manchmal, wenn sie lange tauchen. Das heißt nicht, dass sie pupsen! Wirklich nicht!

Nachtschwärmer mit Ausdauer

Du wirst Fischotter am Tag kaum antreffen, denn sie lieben die Nacht und sind in der Regel allein unterwegs. Im Schutz der Dunkelheit schwimmen sie teilweise kilometerlange Strecken an ihrem Stamm-Ufer entlang, um zu schauen, ob nicht irgendwo noch ein leckerer Snack auf sie wartet. Wählerisch ist der Fischotter dabei nicht: ob Fische, Frösche, Schnecken, Mäuse oder Krebse – er schnappt sich, was sich ihm gerade bietet.

In großer Gefahr

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum du vielleicht nie einen Fischotter sehen wirst – die Anzahl ist auf nur noch ein Prozent seines ursprünglichen Bestandes geschrumpft. Geschätzt wird, dass zurzeit zwischen 400 und 600 Fischotter in Sachsen leben. Vor etwa hundert Jahren hat man sie wegen ihres Felles und Fleisches gejagt. Nun stehen sie unter Schutz und versuchen, sich zu erholen. Fischernetze, Straßenüberquerungen und insbesondere Veränderungen an natürlichen Flüssen machen dem Fischotter aber immer noch schwer zu schaffen. Bis heute laufen sie nicht unter Brücken durch, sondern nutzen immer den gefährlichen Weg über die darüber führende Straße. Fischotter lieben Fisch und können damit Züchter zur Weißglut bringen. Es kommt nämlich vor, dass der Hunger die Fischotter auch in den Gewässern der heimischen Fischzucht jagen lässt.

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