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Meerschweinchen

Das Meerschweinchen – ein drolliger, kleiner Racker

Gruppe von Meerschweinchen im Stroh. © Foto: Alexas_Fotos, pixabay.com

Meerschweinchen sind kleine pflanzenfressende Nagetiere, die in der Wildbahn in Gruppen von fünf bis zehn Tieren leben. Weshalb sie so heißen, wie sie heißen? Zum einen wegen ihren Laute, die an das Quieken von Schweinen erinnern. Und das Wörtchen „Meer“ kommt daher, weil sie vor langer Zeit von Händlern über das Meer in die weite Welt verschifft wurden. Unsere heutigen Hausmeerschweinchen stammen von ihren Urururururgroßeltern aus Mittel- und Südamerika ab, wo sie schon 5.000 bis 2.000 v. Chr. als Haus- und Nutztier gehalten wurden.

Fakten to go

Lateinischer Name:  Cavia porcellus – auch bekannt als Hausmeerschweinchen
Farbe: zahlreiche wie Schwarz, Weiß, Beige, Safran oder Rot
Besonderes Merkmal: können nicht schwitzen und bekommen Schluckauf
Größe: 12 bis 35 cm
Gewicht: 500 g bis 1.200 g
Nahrung: Gräser, Heu, Gemüse, Samen
Lebenserwartung: 6 bis 10 Jahre
Tragzeit: 50 bis 150 Tage
Wurfgröße: 1 bis 6 Tiere
Männliches Tier: Bock/Böckchen
Weibliches Tier Sau
Jungtier: Junge
Verbreitung: als Haustier weltweit, ursprünglich Südamerika, Hochgebirge, Graslandschaften
Weltkarte mit farblich markierten Verbreitungsgebieten
Verbreitung des Meerschweinchens 

Gesellige Tierchen

Wildmeerschweinchen leben auch heute noch vorwiegend in Südamerika in flachen Graslandschaften oder in spärlich bewachsenen Gebirgsregionen. Ob sie deshalb fließend Spanisch sprechen, wissen wir nicht, aber wir wissen, dass sie tagsüber aktiv sind und gerne in Grashöhlen oder gegrabenen Unterschlupfen hausen. Und diese sind entweder selbstgebaut oder von anderen Tieren selbstgeklaut! Dabei sind Meerschweinchen eigentlich sehr soziale Tiere, die sich in Paaren oder in Gruppen mit einem Böckchen und mehreren Säuen und Jungen zusammenschließen. Wenn du sie also als Haustier halten willst, solltest du also wenigstens zwei Meerschweinchen in einen Käfig packen. Dann sind sie nicht so einsam.

Fortpflanzen, was das Zeug hält!

Aber Vorsicht: Ein Meerschwein kommt zwar ungern allein, aber du solltest bei der Haltung zu Hause auf eine Trennung von Böckchen und Säuen achten. Denn die kleinen Racker vermehren sich nicht nur das ganze Jahr über, sie bringen auch pro Wurf bis zu sechs Jungtiere hervor. Außerdem sind die männlichen Tiere bereits ab dem Alter von vier Wochen in der Pubertät und wagen schon die ersten Aufspringversuche bei der Sau. Dazu umkreisen und beschnüffeln sie sie, üben tänzelnde Bewegungen mit ihrem Hinterteil aus und geben tiefe, langgezogene, vibrierende Laute von sich. Beeindruckend, nicht? Wenn die Sau erfolgreich begattet wurde, trägt sie den Nachwuchs zwischen 50 und 150 Tage in ihrem Bauch. Bei einem Hausmeerschweinchen kannst du mit maximal 70 Tagen Tragzeit rechnen, bis das bereits fertig entwickelte Jungtier das Licht der Welt erblickt – mit offenen Augen, Haaren und Zähnen.

Das Popcornen

Meerschweinchen haben ein lustiges Hobby: Sie machen Luftsprünge. Und zwar außerordentlich hohe – gemessen an ihrer Körpergröße. So springen sie mit allen vier Füßen gleichzeitig bis zu 25 Zentimeter hoch! Weil das so aussieht, als würde Puffmais in der Pfanne hochploppen, nennt man das charmante Herumhüpfen auch „popcornen“. Wann sie das tun? Wenn sie etwas spannend Neues entdecken, wenn sie aufgeregt sind oder einfach nur aus purem Spaß und Übermut. Weil leckeres Futter sowohl Spannung als auch Spaß verspricht, hüpfen sie gern auch beim Fressen in die Luft.

Geräusche und Marotten

Meerschweinchen können nicht nur hoch springen und mit dem Hinterteil wackeln. Sie geben auch so einige eindrückliche Geräusche von sich. So quietschen, pfeifen oder zwitschern sie, wenn sie gestresst sind oder mit ihren Artgenossen Kontakt aufnehmen wollen. Man hört sie mit den Zähnen klappern und laut schnurren, wenn sie sich bedroht fühlen. Aber auch ohne Geräusche können sie sich ausdrücken. Während wir Menschen uns zur Begrüßung gegenseitig die Hände schütteln, berühren Meerschweinchen sich gegenseitig an den Nasen. Und noch etwas haben sie mit uns gemein: den Schluckauf. Der wird meist ausgelöst, wenn die kleinen Racker sich erschrecken oder zu schnell gefuttert haben. Aber keine Sorge: Wie beim Menschen geht der Schluckauf auch wieder vorbei!

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