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Wildschwein

Das Wildschwein – borstig und eigentlich ganz brav

Seitenansicht eines Wildschweins © Foto: Annette Meyer, pixabay.com

Wildschweine verfügen über messerscharfe Zähne, muskelbepackte Beine und fressen so ziemlich alles. Und keine Sorge – Wildschweine verteidigen lediglich sich und ihren Nachwuchs. Respektiert man das, sind sie vollkommen friedlich. Außerdem kommt ein Wildschwein selten allein. Was viele aber nicht wissen: Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist das Malen!

Fakten to go

Lateinischer Name:  Sus scrofa – auch bekannt als Schwarzwild
Farbe: regionsabhängig, bei uns vorwiegend dunkelgrau und braun-schwarz
Besonderes Merkmal: ausgezeichnetes Riechvermögen
Größe: 1 m
Länge: 1,6 m
Gewicht: bis zu 200 kg
Nahrung: Allesfresser, besonders aber Baumfrüchte, Feldfrüchte, Wirbellose und Aas
Feinde: Wolf, Fuchs und andere Raubtiere
Lebenserwartung: 10 bis 15 Jahre
Tragzeit: ca. 4 Monate
Anzahl Jungtiere: durchschnittlich 6
Männliches Tier: Keiler
Weibliches Tier Bache
Jungtier: Frischling
Wo anzutreffen: im Wald und auf Agrarflächen
Verbreitung: weltweit
Weltkarte mit farblich markierten Verbreitungsgebieten
Verbreitung des Schwarzwildes 

Hallöchen im Wald

Hast du schon mal ein Wildschwein gesehen? Nein? Dabei stehen die Chancen gut, dass ihr euch einmal begegnen könntet. Wildschweine lieben alle Arten von Wäldern, nur in Hochgebirgen und in der Wüste fühlen sie sich nicht wohl. Ihre Scheu vor uns Menschen ist meistens größer als ihre Neugier. Ursprünglich waren Wildschweine einmal tagsüber sichtbar, aber die Angst vor uns hat sie dazu bewegt, ihre Aktivitäten in den Schutz der Dunkelheit zu verlagern.

Zusammenrotten als große Stärke

Manchmal müssen wir Menschen uns in der Familie zusammentun, wenn es Streit gibt. Gelernt haben wir das womöglich von den Wildschweinen, denn die leben schon immer in sogenannten Rotten, und das macht sie so unglaublich stark. Nur einer macht wieder seins: Der Keiler seilt sich nach der Paarung in der Regel ab und zieht es vor, allein zu leben. Ansonsten gibt es männliche Tiere in den Rotten nur bei Frischlingen und Überläufern.

Entspannung erst beim Malen

Wildschweine brauchen keinen Pinsel und keine Leinwand, wenn sie mal wieder so richtig malen wollen. Sie benötigen lediglich einen möglichst starken Baum, genannt Malbaum, mit dicker Borke, an dem sie sich reiben können. Genau wie das Malen dient das Suhlen im Schlamm aber nicht nur der Freude, sondern auch darum, lästige Insekten loszuwerden und sich abzukühlen. Sie wollen, so wie wir Menschen auch, einfach nur eine gute Zeit.

Wildschweine mögen‘s heiß

Noch mehr als das Malen lieben Wildschweine nur noch das jeweils andere Geschlecht. Fast sechs Monate ist für sie Paarungszeit – auch „Rauschzeit“ genannt, die normalerweise von Oktober bis März dauert – und deswegen können sie ihre Familie innerhalb von nur zwölf Monaten theoretisch verdoppeln! Bevor es zur Paarung kommt, müssen sich die männlichen Tiere jedoch bei einem Besuch in einer Rotte erst einmal durchsetzen. Der stärkste Keiler darf dafür mit allen zukünftigen Müttern für Nachwuchs sorgen. Die Zeit nach der Geburt der Frischlinge hat den Wildschweinen übrigens den Ruf eingebracht, besonders aggressiv zu sein. Der Schutz ihres Nachwuchses hat für sie oberste Priorität.

Frauen geben den Grunzton an

Hast du gewusst, dass in Rotten die Frauen das Sagen haben? Na klar, männliche Tiere kommen nur zur Paarung dazu und verschwinden danach wieder. Die Hierarchie in der Gruppe ist klar: Eine Leitbache sagt, wo es langgeht. Meistens ist sie das älteste und erfahrenste weibliche Tier.

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